Tourismusbeauftragte Karliczek warnt: Ampelregierung treibt Standortkosten in die Höhe und fordert Investitionen in CO2-freie Treibstoffe
Berlin. Die Luftverkehrsbranche steht vor großen Herausforderungen, und die Union im Bundestag setzt sich aktiv für Entlastungen ein. Anja Karliczek, Tourismus-Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, betont in einem Interview mit der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ), dass die Standortkosten für die Luftfahrt in den letzten zwei Jahren fast verdoppelt haben und nun zu den höchsten in Europa gehören.
Karliczek fordert konkret eine Senkung der Luftverkehrssteuer oder zumindest die Rücknahme der geplanten Erhöhung zum 1. Mai. Aktuell sollen die Steuersätze für Flüge nach Nordafrika von 12,73 auf 15,53 Euro und für Fernflüge über 6.000 Kilometer von 58,06 auf 70,83 Euro angehoben werden. Sie plädiert dafür, die Einnahmen aus dieser Steuer verstärkt in die Forschung und Nutzung von CO2-neutralen Flugkraftstoffen zu investieren, um die Belastungen in diesem Bereich auszugleichen.
Karliczek reagiert mit ihren Forderungen auf die aktuellen Entwicklungen in der Branche. Laut Branchenangaben hinkt das Luftverkehrswachstum in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hinterher und liegt noch immer etwa 20 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. So ist die Anzahl der Flüge von Deutschland in andere europäische Länder seit 2019 um 121.000 pro Jahr gesunken, wie Analysen zeigen. Ein Hauptgrund hierfür sind die hohen Standortkosten. Während beispielsweise in Stuttgart pro Flug 4.500 Euro an staatlichen Abgaben gezahlt werden müssen, sind es in Barcelona lediglich 650 Euro.
Karliczek warnt vor einem drohenden Verlust des internationalen Anschlusses für deutsche Flughäfen. Der rückläufige Flugverkehr führt zu steigenden Ticketpreisen, was sowohl Passagiere als auch die Wirtschaft belastet. Daher ist es dringend erforderlich, diese Entwicklung zu stoppen, um den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht zu gefährden.