Berlin. Der Präsident des Handwerks kritisiert das Bürokratieentlastungsgesetz der Ampel-Koalition als unzureichend und fordert weitere Schritte, um effektiv Bürokratie abzubauen. In einem Interview mit der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ) betont er, dass die geplanten Maßnahmen nicht ausreichen, um die dringend benötigte Entlastung zu erreichen. Insbesondere die vorgesehene Verkürzung der Aufbewahrungsfristen von zehn auf acht Jahre wird als wenig wirksam eingeschätzt. Viel wichtiger sei es, die Entstehung von Aktenbergen von vornherein zu verhindern. Daher schlägt er vor, die Dokumentationspflichten vorübergehend für zwölf Monate auszusetzen, um die Auswirkungen zu testen und zu evaluieren.
Die zunehmende Bürokratie stellt mittlerweile ein ernsthaftes Hindernis für Betriebsnachfolgen dar. Der Handwerkspräsident warnt davor, dass viele Absolventen von Meisterlehrgängen sich aufgrund der Angst vor dem bürokratischen Aufwand und der Fülle an Formularen nicht mehr selbstständig machen wollen. Es bedarf daher dringend weiterer Maßnahmen, um diesem Trend entgegenzuwirken und die Gründungsbereitschaft im Handwerk zu stärken.