Die Sparmaßnahmen bei Galeria Karstadt Kaufhof werden immer konkreter. Laut Informationen von dpa und AFP, die am Freitag aus Kreisen des Unternehmens bekannt wurden, sollen von den insgesamt 92 Filialen der Kette 16 geschlossen werden. Die genauen Details dieser Entscheidung sollen am kommenden Samstagvormittag der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Bereits im Januar musste Galeria Karstadt Kaufhof zum dritten Mal in wenigen Jahren Insolvenz anmelden. Das Verfahren wurde Anfang April offiziell eröffnet. Olivier Van den Bossche, der Geschäftsführer von Galeria, führte die Insolvenzen der Signa-Gruppe von René Benko als Hauptgrund an. Diese finanziellen Schwierigkeiten verhinderten die versprochenen Sanierungsgelder, die für die Kette im Rahmen der vorangegangenen Insolvenz zugesagt worden waren.
Am 10. April verkündete der Konzern, dass ein Konsortium, bestehend aus der US-Investmentgesellschaft NRDC Equity Partners und dem Unternehmer Bernd Beetz, die Kontrolle über die Kette übernehmen wird. Es ist geplant, dass über 70 der 92 Warenhäuser in Deutschland in ihren Besitz übergehen.
Die Strategie, mit der der Konzern revitalisiert werden soll, und das Ausmaß der Investitionen der neuen Eigentümer sind noch nicht bekannt. Der Insolvenzverwalter Denkhaus hat angekündigt, bis Ende April einen Insolvenzplan für den Eigentümerwechsel vorzulegen. Die Gläubigerversammlung, die am 28. Mai in der Messe Essen stattfinden wird, muss über den Plan abstimmen. Der Plan wird rechtskräftig, sobald er von der Versammlung angenommen und vom Gericht bestätigt wird. Bis Ende Juli strebt Denkhaus die Übergabe des Unternehmens an die neuen Eigentümer an.