Israelische Delegation für Waffenruhe-Gespräche in Kairo

Israelische Delegation für Waffenruhe-Gespräche in Kairo

Veröffentlicht von PSM

Israelische Delegation in Kairo für Gespräche über Waffenruhe und Geiselbefreiung

Kairo. Eine israelische Delegation ist nach Kairo gereist, um Gespräche zur Herbeiführung einer Waffenruhe im Gazastreifen und zur Befreiung von Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden, zu führen. Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu bestätigte die Ankunft des Teams in der ägyptischen Hauptstadt und betonte die strikte Haltung Israels hinsichtlich der Erfüllung der notwendigen Bedingungen für die Freilassung der Geiseln.

Netanyahu erklärte in einer Videobotschaft, dass die Hamas mit einem neuen Verhandlungsvorschlag versuchte, die israelischen Offensivmaßnahmen in Rafah zu untergraben. Der Premierminister unterstrich, dass militärischer Druck in der Vergangenheit bereits erfolgreich zur Rückkehr entführter Israelis geführt habe und dass das aktuelle Angebot der Hamas die Sicherheitsanforderungen Israels nicht erfülle.

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant signalisierte Bereitschaft zu Kompromissen für die Freilassung der Geiseln, warnte jedoch vor einer Intensivierung der Militäraktionen, sollte dies nicht möglich sein. Die Gespräche zwischen Israel und der Hamas finden indirekt statt, wobei ägyptische und katarische Vermittler beteiligt sind.

Am Sonntag reiste die Hamas-Delegation aus Kairo ab, nachdem sie einem von Ägypten und Katar vorgeschlagenen Waffenruheplan zugestimmt hatte. Ein führender Hamas-Vertreter bezeichnete die Gespräche als “letzte Chance” Israels für die Freilassung der Geiseln.

Währenddessen hält Israel an seinen Plänen für eine Bodenoffensive in Rafah fest und forderte die Bevölkerung zur Evakuierung auf. Dies löste internationale Besorgnis aus und führte zu Warnungen vor den schwerwiegenden Folgen einer Großoffensive für die Zivilbevölkerung.

In den USA hat man auf die zurückgehaltenen Lieferungen von Präzisionsbomben an Israel als politisches Signal reagiert. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen US-Sicherheitsrats, John Kirby, beschrieb das militärische Vorrücken auf Rafah als „begrenzten“ Einsatz und betonte das Bestreben der USA, die Risiken für die dortigen Flüchtlinge zu minimieren.

Schließlich berichtete die Zeitung „Haaretz“, dass nach dem Ende des israelischen Militäreinsatzes in Rafah ein privates US-Sicherheitsunternehmen die Verwaltung des Grenzübergangs übernehmen könnte, eine Vereinbarung, die zwischen Israel, den USA und Ägypten getroffen wurde. Details zu dem Sicherheitsunternehmen oder offizielle Stellungnahmen dazu sind noch nicht veröffentlicht worden.

 

PSM.Media- Nachrichtenagentur mit APA, Foto: Systembild: Die Waffen sollen endlich schweigen © IStock