SOS-Kinderdörfer retten Familien aus Charkiw

SOS-Kinderdörfer retten Familien aus Charkiw

Veröffentlicht von PSM

Rettung vor Tod und Zerstörung: SOS-Kinderdörfer evakuieren Kinder und Familien aus Charkiw in die Westukraine

Gewalt und Dauerbeschuss in Charkiw: SOS-Kinderdörfer greifen ein

Kiew. Die SOS-Kinderdörfer haben über 200 Kinder und Erwachsene aus der schwer umkämpften Provinz Charkiw in die Westukraine evakuiert. Die ukrainische Regierung hatte die Evakuierung aufgrund der eskalierenden Gewalt und des Dauerbeschusses angeordnet und um Unterstützung gebeten. Boris Breyer, Pressesprecher der Hilfsorganisation, erklärt: “Wir sind froh, dass wir vielen Kindern helfen und Leben retten konnten, aber gleichzeitig sind wir in großer Sorge: Viele Dörfer und Städte in der Region sind dem Erdboden gleichgemacht, erneut sind Kinder getötet oder verletzt worden. Es ist schockierend: Die Zahlen steigen an.”

Übergangsunterkünfte und die Suche nach einem neuen Zuhause

Ein Großteil der evakuierten Kinder und Familien ist zunächst in vorübergehenden Behausungen untergebracht worden. Breyer sagt: “Gemeinsam mit den lokalen Behörden werden wir im nächsten Schritt dauerhafte Unterkünfte im Westen des Landes für sie suchen, denn für viele von ihnen gibt es in absehbarer Zeit kein Zurück. Ihre Häuser und ihre Dörfer existieren nicht mehr.” Zu den evakuierten Familien gehört auch Tatiana mit ihren beiden Kindern. Sie erzählt: “Ich kann es noch gar nicht glauben: Meine Kinder können wieder schlafen. Es gibt keinen Alarm, der uns nachts aufschreckt, keine Geräusche von Shahed-Drohnen und wir müssen nicht permanent auf dem ‘Radar’ die Richtung der Raketen verfolgen. Es fühlt sich fast wie ein normales Leben an. Es ist in diesen Zeiten schwer, positiv zu bleiben, aber was die SOS-Kinderdörfer für meine Kinder getan haben, ist ein echtes Märchen.”

Hilfe unter Einsatz des eigenen Lebens

Über 100 Kinder und Jugendliche sind in ein Sommercamp in der Region Iwano-Frankiwsk gebracht worden, wo sie sich von den Kriegsgeschehnissen erholen und psychologische Unterstützung erhalten. Die Hilfe der SOS-Kinderdörfer geht jedoch auch in Charkiw und anderen Regionen unmittelbar an der Front weiter. Mobile psychologische Teams unterstützen die Menschen bei der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse. In Untergrundschulen werden Kinder unterrichtet und in Kinderschutzräumen finden sie eine Pause vom Krieg. Breyer betont: “Unsere Mitarbeiter vor Ort leisten schier Unglaubliches, oft unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Viele fühlen sich den Menschen in ihren Heimatstädten verpflichtet und sehen es als ihre Aufgabe an, trotz der immensen Gefahr zu helfen, wie sie nur können.”

SOS-Kinderdörfer: Mehr als 385.000 Menschen unterstützt

Seit Beginn des vollumfänglichen Krieges in der Ukraine vor über zwei Jahren haben die SOS-Kinderdörfer mehr als 385.000 Menschen im Land unterstützt. Diese beispiellose Hilfe zeigt, wie wichtig und lebensrettend die Arbeit der Hilfsorganisationen in Kriegsgebieten ist. Durch ihre unermüdlichen Bemühungen bieten sie den betroffenen Kindern und Familien nicht nur Schutz und Sicherheit, sondern auch Hoffnung und eine Perspektive für die Zukunft.

 

PSM.Media- Nachrichtenagentur mit SOS-Kinderdörfer weltweit, Foto: Aufgrund der Eskalation der Gewalt und dem Dauerbeschuss in der Provinz Charkiw haben die SOS-Kinderdörfer über 200 Kinder und Erwachsene aus dem Kriegsgebiet evakuiert und in die Westukraine gebracht © Katerina Ilievska/SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.