Deutlicher Anstieg der Schulgewalt um 27 Prozent

Deutlicher Anstieg der Schulgewalt um 27 Prozent

Veröffentlicht von PSM.Media

Gewalt an deutschen Schulen nimmt drastisch zu: 27 Prozent mehr Gewaltdelikte im Vergleich zum Vorjahr

Osnabrück. Die Gewalt an Schulen in Deutschland nimmt alarmierend zu. Laut einer aktuellen Auswertung der “Neue Osnabrücker Zeitung” (NOZ) stieg die Anzahl der Gewaltdelikte an Schulen im Jahr 2023 um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sicherheitsbehörden meldeten landesweit insgesamt 27.470 Vorfälle, darunter sowohl leichte als auch schwere Körperverletzungen. Dies markiert einen besorgniserregenden Trend, der verstärkte Maßnahmen zur Schulsicherheit notwendig macht.

Gewaltentwicklung an Schulen: Alarmierende Zahlen

Im Jahr 2022 wurden noch 21.570 Gewaltdelikte an Schulen registriert. Der rapide Anstieg der Vorfälle zeigt sich besonders in den größten Bundesländern:

  • Nordrhein-Westfalen verzeichnete 2023 insgesamt 4.808 Taten (ein Anstieg von 61 Prozent im Vergleich zu 2022).
  • Baden-Württemberg meldete fast 3.000 Delikte, eine Steigerung von knapp 22 Prozent.
  • In Berlin stieg die Zahl von 2.325 auf 2.721 Gewaltdelikte.

Schulschließungen während der Pandemie: Ein verzerrter Vergleich?

Die Jahre 2020 und 2021 zeigten aufgrund der pandemiebedingten Schulschließungen einen deutlichen Rückgang der registrierten Vorfälle. Dennoch lassen die aktuellen Zahlen auf eine langfristige Zunahme der Gewalt schließen, besonders im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019. Dieser Vergleich ist entscheidend, um den Anstieg im Kontext zu betrachten.

Forderungen nach spezialisierten Sicherheitsteams

Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, reagierte auf die beunruhigenden Zahlen und fordert die Etablierung eines umfassenden Sicherheitskonzepts an Schulen. „Es braucht speziell geschultes Personal, das sich um Gewaltprävention, Anti-Aggressionsschulungen und Krisenintervention kümmert,“ sagte Düll im Gespräch mit der NOZ.

Er betonte, dass Sicherheit nicht nur durch physische Maßnahmen wie Metalldetektoren gewährleistet werden sollte, sondern durch eine ganzheitliche Präventionsarbeit. „Wir dürfen Schulen nicht in Strafjustizzentren verwandeln,“ erklärte Düll und sprach sich klar gegen die Einrichtung von Sicherheitsdiensten mit Metalldetektoren aus.

Handlungsempfehlungen und Perspektiven

Der deutliche Anstieg der Gewalttaten zeigt, dass Schulen dringend verstärkte Maßnahmen zur Prävention und Schutz der Schüler benötigen. Eine engere Zusammenarbeit zwischen Schulträgern, Sicherheitsbehörden und pädagogischen Fachkräften könnte ein effektiver Ansatz sein, um die zunehmende Gewalt zu bekämpfen.

 

PSM.Media- Nachrichtenagentur mit NOZ, Foto: Gewalt an Schulen in Deutschland nimmt deutlich zu © IStock

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