Niedersachsen sagt Nein zum Handyverbot an Schulen: Flexibler Bildungsansatz als Erfolgsrezept
Osnabrück. In Niedersachsen hat Kultusministerin Julia Willie Hamburg klar gemacht, dass ein allgemeines Handyverbot an Schulen, wie es kürzlich in den Niederlanden eingeführt wurde, nicht geplant ist. Stattdessen setzt das Land auf individuelle Lösungen der Schulen. Dieser Ansatz spiegelt die größere Flexibilität wider, die Hamburg für den Unterricht allgemein fordert. Schulen sollen eigenständig über Handyregelungen entscheiden und innovative Unterrichtsmodelle ausprobieren.
Handyverbot: Schulen entscheiden selbst
Während an niederländischen Schulen seit diesem Monat ein generelles Handyverbot während des Unterrichts gilt, betont Hamburg, dass die Entscheidung über die Nutzung von Handys in Niedersachsen bei den Schulen selbst liegen soll. „Wir haben Schulen die Möglichkeit gegeben, über die Hausordnung Handyverbote auszusprechen oder die Handynutzung zu regeln“, sagte Hamburg im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. Einige Schulen haben bereits Social-Media-Sprechstunden eingeführt, um den Schülern den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien beizubringen.
Flexibilität im Unterricht: Neue Modelle statt 45-Minuten-Takt
Neben der Frage des Handyverbots spricht sich Hamburg auch für eine Reform des traditionellen 45-Minuten-Unterrichts aus. Sie fordert projektorientierte und themenbezogene Lernformen, die mehr auf die individuellen Neigungen der Schüler eingehen. „Wir müssen weg von 45 Minuten und hin zu großen Naturprojekten und eigenständigem Lernen“, so Hamburg. Bereits jetzt gäbe es in Niedersachsen Schulen, die mit solchen Modellen erfolgreich arbeiten.
Online-Tool für Quereinsteiger: Lösung gegen Lehrermangel
Um dem Lehrermangel zu begegnen, plant das Land Niedersachsen den verstärkten Einsatz von Quereinsteigern. Dazu wird nach den Herbstferien ein Online-Tool eingeführt, mit dem potenzielle Kandidaten schnell prüfen können, ob sie für den Lehrerberuf geeignet sind. Das Tool soll die Bewerber auch auf die realen Anforderungen des Berufs vorbereiten, der laut Hamburg „sehr anspruchsvoll, aber auch sehr erfüllend“ sei.
Fazit: Niedersachsen setzt auf individuelle Lösungen
Niedersachsen setzt auf flexible, schulspezifische Lösungen und fördert innovative Unterrichtsansätze. Der Ansatz, der Schulen mehr Freiraum in der Gestaltung zu geben, könnte sich als erfolgreiches Modell erweisen, um den Herausforderungen der digitalen Zeit und des Lehrermangels zu begegnen.
PSM.Media- Nachrichtenagentur, Foto: Niedersachsen sagt Nein zum Handyverbot an Schulen © IStock