Philippi kontert Lindners Vorstoß: „Abschaffung der telefonischen Krankschreibung ist verantwortungslos!“
Osnabrück. Die Diskussion um die Abschaffung der telefonischen Krankschreibung sorgt aktuell für hitzige Debatten. Besonders in den bevorstehenden Herbst- und Wintermonaten, in denen Erkältungen und Atemwegserkrankungen zunehmen, stellt sich die Frage, wie das Gesundheitssystem entlastet werden kann. Der niedersächsische Arbeits- und Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) positioniert sich klar gegen den Vorstoß von FDP-Chef Christian Lindner, der eine Rücknahme dieser Regelung ins Spiel gebracht hat. Philippi sieht darin nicht nur eine Bedrohung für die Entlastung der Arztpraxen, sondern auch für die Gesundheit der Patienten.
Philippis klare Ablehnung der Abschaffung
In einem Interview mit der “Neuen Osnabrücker Zeitung” äußerte sich Philippi entschieden: „Diese Debatte jetzt vor der Erkältungssaison vom Zaun zu brechen, ist ein schlechtes Signal an die Ärzteschaft und an Patientinnen und Patienten.“ Der Minister betont, dass die telefonische Krankschreibung sich bewährt habe und eine wichtige Errungenschaft sei. Sie entlaste Arztpraxen und vermeide unnötige Wartezimmerüberfüllungen.
Philippi führt weiter aus, dass der Vorschlag von Lindner aus seiner Sicht realitätsfern sei. “Offensichtlich kennt Herr Lindner die Arbeitsrealitäten von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten nicht ansatzweise”, so der Minister. Besonders im Hinblick auf den kommenden Anstieg von Erkältungen könnten Arztpraxen erneut vor einer Überlastung stehen, sollte die telefonische Krankschreibung abgeschafft werden.
Überfüllte Wartezimmer durch Abschaffung?
Philippi warnt vor den möglichen Konsequenzen, sollten Patienten gezwungen sein, für einfache Erkältungen wieder persönlich in die Praxen zu kommen. “Im Herbst und Winter werden die Wartezimmer wieder volllaufen mit Patientinnen und Patienten, die sich wegen einer Erkältung oder eines Schnupfens auskurieren müssten, aber keine ärztliche Behandlung von Angesicht zu Angesicht benötigen”, so Philippi. Die telefonische Diagnose für leichte Atemwegserkrankungen habe sich als effizient erwiesen und ermögliche es Patienten, sich schnell und unkompliziert krankschreiben zu lassen.
Vorteile für Arbeitnehmer und Unternehmen
Ein weiterer wichtiger Aspekt, den der Gesundheitsminister betont, ist der Nutzen der telefonischen Krankschreibung für Unternehmen. Arbeitnehmer, die sich frühzeitig erholen, statt krank zur Arbeit zu gehen, können verhindern, dass sie schwerere Krankheitsverläufe entwickeln und langfristig ausfallen. Philippi stellt klar: „Es ist für Betriebe besser, wenn Arbeitnehmer kurz pausieren und sich erholen, als krank zur Arbeit zu gehen und in der Folge schwerer zu erkranken.“
Kein Missbrauch durch Arbeitnehmer
Ein häufiges Argument gegen die telefonische Krankschreibung ist das Misstrauen gegenüber Arbeitnehmern, sie könnten diese Möglichkeit missbrauchen. Philippi weist dieses Argument zurück: „Es gibt keinen belastbaren Zusammenhang zwischen der telefonischen Krankschreibung und hohen Krankenständen.“ Tatsächlich sei die telefonische Krankschreibung eine pragmatische Lösung, die sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern zugutekomme.
Fazit: Ein effizientes System bewahren
Die telefonische Krankschreibung hat sich in den letzten Jahren als wertvolles Instrument bewährt, um Arztpraxen zu entlasten und Patienten eine einfache Möglichkeit zu geben, sich bei leichten Erkrankungen zu erholen. Die Forderung nach ihrer Abschaffung trifft nicht nur auf Widerstand seitens der Ärzteschaft, sondern auch auf Unverständnis bei Gesundheitsexperten wie Andreas Philippi. In einer Zeit, in der Effizienz und Gesundheit im Mittelpunkt stehen, sollte ein System, das beiden Aspekten dient, beibehalten und gestärkt werden – nicht abgeschafft.
Unterstütze den Erhalt der telefonischen Krankschreibung!
Die von Niedersachsens Arbeits- und Gesundheitsminister Andreas Philippi klar abgelehnte Abschaffung der telefonischen Krankschreibung droht, Praxen zu überlasten und Patienten unnötig in Wartezimmer zu schicken. Vor der Erkältungssaison sollten wir die bewährte Entlastung nicht aufgeben.
Jetzt handeln: Setze dich für den Erhalt dieser sinnvollen Maßnahme ein, die nicht nur den Praxen hilft, sondern auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schützt. Teile deine Meinung und unterstütze die Forderung, die telefonische Krankschreibung weiterhin zu ermöglichen – für eine gesündere Zukunft in Herbst und Winter!
PSM.Media- Nachrichtenagentur mit NOZ, Foto: Systembild: Telefonischen Krankschreibung © IStock