Durchbruch in Brüssel: Schutzstatus von Wolf soll gesenkt werden

Durchbruch in Brüssel: Schutzstatus von Wolf soll gesenkt werden

Veröffentlicht von PSM.Media

Europäischer Rat öffnet den Weg für die Absenkung des Schutzstatus des Wolfes

Brüssel. Der Europäische Rat hat am heutigen Mittwoch einen entscheidenden Schritt unternommen, um den Schutzstatus des Wolfes in Europa zu senken. Dies könnte weitreichende Folgen für das Wolfsmanagement in der EU haben. „Das ist der Durchbruch, auf den wir so lange und so hart hingearbeitet haben“, erklärte der Südtiroler Europaparlamentarier Herbert Dorfmann nach Bekanntwerden des Abstimmungsergebnisses. Mit der Entscheidung wird der Weg geebnet, das Verfahren zur Änderung der Berner Konvention einzuleiten, was den Mitgliedstaaten mehr Flexibilität im Umgang mit der wachsenden Wolfspopulation geben würde.

Der Schutzstatus des Wolfes: Hintergrund und Bedeutung

Die Berner Konvention regelt den Schutz wildlebender Tiere und Pflanzen in Europa, wobei Wölfe aktuell als „strikt geschützt“ gelten. Dies bedeutet, dass jede Form der Bejagung oder des aktiven Eingreifens in die Wolfspopulation streng limitiert ist. Dorfmann und weitere EU-Abgeordnete argumentieren jedoch seit Monaten, dass diese Regelungen an die Realität angepasst werden müssen. „Es gibt mittlerweile in der EU mehr als 20.000 Wölfe“, betont der Politiker. Wölfe sind in allen EU-Staaten auf dem Vormarsch, was sowohl Landwirte als auch ländliche Regionen vor große Herausforderungen stellt.

Notwendigkeit der Anpassung: Die Realität der Wolfspopulationen

Die stetig wachsende Zahl an Wölfen, insbesondere in den Alpenregionen, hat in den letzten Jahren zu Problemen geführt. Schafherden werden immer häufiger Opfer von Wolfsangriffen, was insbesondere in der Alm- und Weidewirtschaft für große Verluste sorgt. „Damit wird nicht nur den Bedürfnissen der Bauern Rechnung getragen“, so Dorfmann, „sondern auch die dringend benötigte Rechtssicherheit geschaffen, die in den letzten Jahren vollkommen gefehlt hat.“ Die Absenkung des Schutzstatus soll den Staaten ermöglichen, Maßnahmen zu ergreifen, um sowohl die Wölfe zu schützen als auch die Interessen der Landwirtschaft zu berücksichtigen.

Was die Änderung der Berner Konvention bedeutet

Der nun im Europäischen Rat angenommene Vorschlag sieht vor, den Wolfsschutz in den Anhängen II und III der Berner Konvention zu ändern. Konkret bedeutet dies, dass der Wolf von „strikt geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft wird. Diese Herabstufung erlaubt es Regionen mit stabilen Wolfspopulationen, gezielte Maßnahmen zur Eindämmung des Wolfsbestands zu ergreifen, während der generelle Schutz der Art weiterhin gewährleistet bleibt. Für viele betroffene Regionen, vor allem in den Alpen, bedeutet dies eine Entlastung und mehr Handlungsspielraum im Umgang mit der Problematik.

Bedeutung für die Land- und Almwirtschaft

Für die Landwirtschaft könnte diese Entscheidung ein Wendepunkt sein. Bauern und Landwirte, die durch Wolfsangriffe wirtschaftlich erheblich geschädigt wurden, können künftig von klaren Regelungen profitieren. Der Herdenschutz könnte besser finanziert und effizienter umgesetzt werden, ohne dass sich Landwirte rechtlichen Grauzonen ausgesetzt fühlen. Der Südtiroler EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann fasst die Bedeutung dieser Entscheidung zusammen: „Endlich haben wir die rechtlichen Grundlagen, die es uns ermöglichen, das Wolfsmanagement effizient und nachhaltig zu gestalten.“

Ein Blick in die Zukunft: Was kommt als Nächstes?

Mit der heutigen Entscheidung des Europäischen Rates ist nun der Weg frei, das Verfahren zur Änderung der Berner Konvention voranzutreiben. Diese Änderungen könnten den Grundstein für ein ausgewogeneres Wolfsmanagement in Europa legen. Dorfmann und seine Kolleginnen und Kollegen werden sich nun darauf konzentrieren, die genaue Umsetzung in den Mitgliedstaaten zu unterstützen und sicherzustellen, dass sowohl der Schutz des Wolfes als auch die Interessen der Landwirtschaft in Einklang gebracht werden.

Fazit: Ein Wendepunkt im Wolfsmanagement

Die Entscheidung des Europäischen Rates markiert einen wichtigen Meilenstein für das Wolfsmanagement in Europa. Durch die Absenkung des Schutzstatus des Wolfes wird es den betroffenen Regionen ermöglicht, besser auf die Herausforderungen zu reagieren, die mit der zunehmenden Wolfspopulation einhergehen. Dies ist nicht nur ein Erfolg für die Landwirtschaft, sondern auch für eine nachhaltige und realitätsnahe Umsetzung des Naturschutzes in Europa.

Teilen Sie diesen Beitrag, um die Diskussion über die Zukunft des Wolfsmanagements in Europa weiter voranzutreiben und die dringend nötige Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen der Landwirte und der betroffenen Regionen zu lenken. Wie sollte Ihrer Meinung nach das Wolfsmanagement in Zukunft gestaltet werden? Hinterlassen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren und beteiligen Sie sich an der Debatte!

 

PSM.Media- Nachrichtenagentur mit APA, Foto: Es gibt mittlerweile in der EU mehr als 20.000 Wölfe und sie sind in allen EU-Mitgliedstaaten auf dem Vormarsch © IStock

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