Nationalratswahl in Österreich 2024 – Ein Überblick
Wien. Heute ist es soweit: Rund 6,3 Millionen wahlberechtigte Österreicherinnen und Österreicher sind aufgerufen, den Nationalrat neu zu wählen und damit die politische Zukunft des Landes zu bestimmen. In dieser entscheidenden Wahl werden 183 Abgeordnete gewählt, die die Weichen für die nächste Bundesregierung stellen. Ein spannender Wahlkampf, der die politischen Kräfteverhältnisse in Österreich neu ordnen könnte, neigt sich dem Ende zu. Doch welche Parteien haben die besten Chancen, und wie könnten mögliche Koalitionen aussehen?
Die Spitzenreiter: FPÖ, ÖVP und SPÖ im Fokus
ÖVP: Die Österreichische Volkspartei (ÖVP), geführt von Bundeskanzler Karl Nehammer, hat laut Umfragen deutlich an Rückhalt verloren. Bei der letzten Wahl 2019 erzielte die ÖVP mit 37,46 % unter Ex-Kanzler Sebastian Kurz ein klares Ergebnis. Für die Wahl 2024 prognostizieren Experten Verluste, sodass die Partei möglicherweise hinter der FPÖ auf Platz 2 landet. Dennoch hofft die ÖVP auf eine Verteidigung des Spitzenplatzes.
FPÖ: Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) unter Herbert Kickl könnte laut Meinungsforschern stark zulegen. 2019 erlebte die FPÖ einen Rückschlag infolge des Ibiza-Skandals und sackte auf 16,17 %. Doch 2024 hat die FPÖ Platz 1 fest im Blick und strebt sogar die Kanzlerschaft an. Wird Herbert Kickl der nächste Bundeskanzler?
SPÖ: Für die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) stellt sich die Frage, ob Parteichef Andreas Babler, der im Juni 2023 an die Spitze kam, die erhoffte Trendwende schaffen kann. Bei der Wahl 2019 erzielte die SPÖ mit 21,18 % ihr schlechtestes Ergebnis. Umfragen deuten 2024 auf leichte Verbesserungen hin, doch ob Babler die Wähler überzeugen kann, bleibt offen.
Kampf um Platz 4: Grüne und NEOS im Duell
Die Grünen, die 2019 ein Rekordergebnis von 13,9 % erreichten, stehen 2024 vor Herausforderungen. Prognosen sehen die Partei bei etwa 9 %, wodurch ein knappes Rennen mit den NEOS um Platz 4 entsteht. Die NEOS, die 2019 8,1 % der Stimmen holten, könnten 2024 leichte Zuwächse erzielen und sich im liberalen Lager weiter etablieren.
Kleinparteien: Der große Unbekannte
Ein spannendes Element der Wahl wird der Erfolg der Kleinparteien sein. Neben den großen Parteien treten auch kleinere Formationen wie die Bierpartei, die KPÖ und die Liste “Keine von denen” an. Obwohl sie wohl keine realistische Chance auf den Einzug in den Nationalrat haben, könnte ihr Abschneiden dennoch entscheidend sein: Schaffen sie es nicht in den Nationalrat, werden die Mandate für die größeren Parteien „billiger“, was eine entscheidende Rolle bei der Bildung möglicher Koalitionen spielen könnte.
Hochrechnungen und Ergebnisse: Was wir wann wissen
Bereits kurz nach Schließung der Wahllokale um 17 Uhr werden die ersten Hochrechnungen erwartet. Das endgültige Ergebnis der Wahl könnte sich allerdings bis tief in die Nacht hinziehen. Aufgrund der neuen Wahlrechtsreform, die eine frühere Auszählung der Briefwahlstimmen ermöglicht, wird das vorläufige Endergebnis nicht vor 23 Uhr erwartet.
Fazit: Wer regiert Österreich nach der Wahl?
Österreich blickt auf eine spannende Wahl, bei der die Weichen für die nächste Regierung gestellt werden. Werden Herbert Kickl und die FPÖ das Kanzleramt übernehmen, oder kann die ÖVP ihre Spitzenposition behaupten? Und wie schneiden die kleineren Parteien ab? Am Sonntagabend wird es erste Antworten auf diese Fragen geben – und möglicherweise einen politischen Umbruch in Österreich.
Teile diesen Artikel und bleibe informiert über die neuesten Entwicklungen zur Nationalratswahl 2024 in Österreich!
PSM.Media- Nachrichtenagentur mit APA, Foto: Parlamentsgebäude auf der Wiener Ringstrasse © IStock