Humanitäre Krise im Libanon spitzt sich zu

Humanitäre Krise im Libanon spitzt sich zu

Veröffentlicht von PSM

Humanitäre Krise im Libanon eskaliert: UNO warnt vor alarmierender Verschlechterung

Die humanitäre Krise im Libanon verschlimmert sich dramatisch, während die israelischen Angriffe auf Ziele der Hisbollah-Miliz an Intensität zunehmen. Die Vereinten Nationen (UNO) warnen vor einer raschen Verschärfung der Lage, die besonders die schwächsten Bevölkerungsgruppen trifft. Die Europäische Union (EU) hat als Reaktion eine Luftbrücke gestartet, um dringend benötigte Hilfsgüter in das Krisengebiet zu bringen. Dieser Beitrag beleuchtet die aktuelle Situation, die Hilfsmaßnahmen und die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung.

Hintergrund: Anhaltende Angriffe und ihre Folgen
Seit dem 23. September 2023 führt die israelische Armee massive Luftangriffe gegen Stellungen der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Libanon durch. Diese Angriffe wurden als Reaktion auf die Eröffnung einer zweiten Front durch die Hisbollah nach den Ereignissen vom 7. Oktober gestartet. Die Intensität der Kämpfe hat seitdem zugenommen, und es wird geschätzt, dass über 1,5 Millionen Menschen durch die Angriffe vertrieben wurden.

Laut dem UNO-Nothilfebüro (OCHA) hat sich die humanitäre Lage im Libanon in den letzten Wochen drastisch verschlechtert. „Die erbarmungslosen Bombardierungen verstärken das Leid verwundbarer Bevölkerungsgruppen“, warnt das OCHA und verweist auf die schwerwiegenden Folgen der Gewalt, die besonders in den südlichen Vororten von Beirut spürbar sind. Allein am vergangenen Sonntag gab es über 30 Luftangriffe in der Region, was die prekäre Lage weiter verschärfte.

Die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung
Die Zahl der Vertriebenen im Libanon wird auf rund 600.000 Menschen geschätzt, die aufgrund der anhaltenden Angriffe seit einem Jahr ihre Heimat verlassen mussten. Etwa 80 Prozent der verfügbaren Notunterkünfte sind bereits ausgelastet, darunter Schulen, die in provisorische Unterkünfte umgewandelt wurden. Diese Situation hat dazu geführt, dass der Schuljahresbeginn auf Anfang November verschoben werden musste. Besonders besorgniserregend ist die Lage für Kinder: Laut dem UNO-Kinderhilfswerk (UNICEF) befinden sich etwa 350.000 Kinder unter den Vertriebenen, die dringend Schutz und Unterstützung benötigen.

EU startet humanitäre Luftbrücke
Um die humanitäre Krise zu lindern, hat die EU eine Luftbrücke in den Libanon eingerichtet. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte dies am Mittwoch über den Onlinedienst X an und betonte die Solidarität der EU mit den betroffenen Menschen im Libanon. „Heute starten wir eine humanitäre Luftbrücke mit drei Flügen, die mit Hilfsgütern beladen sind“, erklärte von der Leyen. Die Flugzeuge, die von Brindisi und Dubai starten, transportieren dringend benötigte Materialien wie Decken, Zelte, Medikamente und medizinische Ausrüstung. Die erste Lieferung wird bereits am Freitag in Beirut erwartet.

Schlussfolgerung und Ausblick
Die anhaltenden Luftangriffe und die sich verschärfende humanitäre Krise im Libanon machen deutlich, dass die internationale Gemeinschaft schnell und entschlossen handeln muss. Während die EU und andere Akteure ihre Hilfsmaßnahmen verstärken, bleibt die Lage für die Zivilbevölkerung äußerst prekär. Insbesondere Kinder und andere vulnerable Gruppen benötigen dringend Schutz und Unterstützung. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die humanitären Anstrengungen ausreichen, um das Leid der Menschen zu lindern.

 

PSM.Media- Nachrichtenagentur mit APA, Foto: Die humanitäre Krise im Libanon verschlimmert sich dramatisch, während die israelischen Angriffe auf Ziele der Hisbollah-Miliz an Intensität zunehmen © IStock