Henkel schließt Werk in Heidenau: Überraschende Entscheidung trotz gegenteiliger Aussagen des CEOs
Heidenau. Der Dax-Konzern Henkel, bekannt für Produkte wie Pril und Persil, kündigte überraschend die Schließung seines Werks in Heidenau, Sachsen, zum Ende des Jahres an. Noch im August 2024 hatte Henkel-CEO Carsten Knobel in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung Schließungen von Standorten in Deutschland ausgeschlossen. Diese unerwartete Wendung wirft Fragen auf – sowohl bei der Belegschaft als auch im Aufsichtsrat.
Was bedeutet die Schließung für Henkel und die Belegschaft?
In dem Heidenauer Werk, das seit 1991 zu Henkel gehört, arbeiten rund 40 Angestellte. Schon Anfang 2023 wurden die Mitarbeiter über die geplante Schließung informiert, doch die offizielle Bestätigung gegenüber dem Handelsblatt sorgt dennoch für Verunsicherung. Die Mitarbeiter stehen nun vor einer ungewissen Zukunft, und die Schließung trifft auch die lokale Wirtschaft.
Klebstoffproduktion statt Konsumgüter – Ein spezialisierter Standort
Im Gegensatz zu Henkels bekannten Marken wie Pril und Persil, die von der Schließung nicht betroffen sind, stellte das Werk in Heidenau Klebstoffe her, die unter anderem in der Möbelindustrie verwendet werden. Aufgrund dieser Spezialisierung galt der Standort als kostenintensiv und nicht mehr wettbewerbsfähig. Henkel strukturiert sich seit Anfang 2022 weltweit um und hat dabei auch Arbeitsplätze abgebaut. Dennoch überrascht der Zeitpunkt der Schließung, insbesondere nach der optimistischen Prognoseanhebung im laufenden Jahr.
Unerwartete Entscheidung – auch für den Aufsichtsrat
Wie das Handelsblatt weiter berichtet, wurde selbst der Aufsichtsrat von der Entscheidung überrascht. Henkel erklärte, dass frühere Aussagen des CEOs sich ausschließlich auf den Konsumgüterbereich bezogen hätten, weshalb keine Werksschließungen in diesem Segment geplant seien. Die Schließung von Heidenau betrifft jedoch den industriellen Klebstoffbereich, was Henkel nun vor neuen Herausforderungen stellt.
Die Geschichte des Standorts Heidenau
Das Werk in Heidenau hat eine lange Tradition. Schon zu DDR-Zeiten wurde hier Klebstoff produziert, bevor es 1991 von Henkel übernommen wurde. Trotz der langjährigen Expertise und Spezialisierung war der Standort zuletzt nicht mehr wirtschaftlich tragbar.
Ausblick: Wie geht es weiter?
Die Schließung des Werks ist Teil einer größeren Umstrukturierung, die Henkel in den letzten Jahren durchgeführt hat. Mit weltweit 47.800 Mitarbeitern, davon 8.400 in Deutschland, bleibt Henkel dennoch ein bedeutender Arbeitgeber. Für die betroffenen Mitarbeiter in Heidenau steht nun die Suche nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten im Vordergrund.
Fazit
Die Schließung des Henkel-Werks in Heidenau ist ein weiterer Schritt in der globalen Umstrukturierung des Konzerns. Trotz der Überraschung und Unsicherheit, die diese Entscheidung ausgelöst hat, bleibt Henkel ein zentraler Akteur in der Industrie. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Maßnahmen das Unternehmen in Zukunft ergreifen wird.
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PSM.Mediengruppe mit Sueddeutsche.de, Foto: Persil-Flaschen (Symbolbild): Der Henkel-Konzern schließt sein Werk in Heidenau © IStock