Geld, Macht und Privilegien: EU-Beamte feiern Gehaltserhöhung, während die Bürger sparen müssen
Brüssel. Die Europäische Union steht erneut im Rampenlicht – und diesmal nicht wegen ihrer politischen Reformen oder bahnbrechenden Initiativen. Stattdessen sorgt eine saftige Gehaltserhöhung für die Beamten der EU für Schlagzeilen. Während Rentner und Arbeitnehmer vieler Mitgliedsstaaten mit steigenden Lebenshaltungskosten kämpfen, dürfen sich die rund 40.000 EU-Beamten und Pensionäre über satte Gehaltszuwächse freuen. Doch der Preis dafür könnte die Union in einem schlechten Licht erscheinen lassen.
Rekordzuwachs: Gehaltserhöhung um 7,2 Prozent
Laut eines Berichts der Bild-Zeitung steigt das Gehalt der EU-Beamten in diesem Jahr insgesamt um 7,2 Prozent – und das rückwirkend ab Juli 2024. Die Erhöhung basiert auf der Anpassung an die Inflation und die Lebenshaltungskosten in Brüssel und Luxemburg. Bereits im Januar wurden die Gehälter um 3 Prozent angehoben. Nun folgt die restliche Steigerung von 4,1 Prozent im Dezember.
Finanzielle Auswirkungen:
- Gesamtkosten der Erhöhung: 16,6 Millionen Euro für Beamte und 3,8 Millionen Euro für Pensionäre.
- Finanzierung: Die zusätzlichen Ausgaben sollen durch Kürzungen im restlichen EU-Haushalt gedeckt werden.
Von Mindestzuwächsen bis Luxusgehältern
Die Gehaltserhöhung betrifft alle Gehaltsstufen – von der Basis bis zur Spitze:
- Unterste Gehaltsstufe: Zuwachs von 242 Euro auf 3.603 Euro monatlich.
- Höchste Gehaltsstufe: Anstieg um 1.726 Euro auf 25.685 Euro monatlich.
- EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: 2.311 Euro mehr, was ihr Grundgehalt auf 34.412 Euro monatlich erhöht.
Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs: Zusätzlich zu ihrem Grundgehalt erhält von der Leyen steuerfreie Auslandszulagen in Höhe von 15 Prozent, Haushalts- und Kinderzulagen. Ihr monatliches Einkommen überschreitet damit die Grenze von 40.000 Euro.
Kritik aus der Bevölkerung
Während die EU-Beamten feiern, steigt die Frustration in der Bevölkerung. Mit einem durchschnittlichen Bruttoeinkommen von unter knapp 4.500 Euro monatlich verdient ein deutscher Arbeitnehmer nur einen Bruchteil dessen, was die Spitzen der EU einstreichen. Rentner müssen oft mit noch weniger auskommen – viele sind auf Tafeln oder andere Hilfen angewiesen.
Die Gehaltserhöhungen stoßen insbesondere in Ländern mit wirtschaftlichen Herausforderungen auf Unverständnis. In Italien, Griechenland und Osteuropa kämpfen viele Bürger weiterhin mit den Nachwirkungen der Finanzkrisen und Inflation.
Ein Blick auf die politischen Konsequenzen
Ursula von der Leyen, die erst im Juli 2024 mit 401 Stimmen im Amt bestätigt wurde, muss sich nun harscher Kritik stellen. Ihre ohnehin umstrittene Wiederwahl sorgt in Kombination mit der Gehaltserhöhung für neue Angriffsflächen. Insbesondere in Ländern wie Deutschland, wo sich die Lebenshaltungskosten für viele weiter verschärfen, wird die Entscheidung zur Zielscheibe.
Politikwissenschaftler warnen: Solche Entscheidungen könnten die Glaubwürdigkeit der EU in der breiten Öffentlichkeit untergraben. Der Spagat zwischen den Privilegien der Elite und den Sorgen der Bürger wird immer schwieriger.
Schlussfolgerung
Die Gehaltserhöhung der EU-Beamten und insbesondere der Spitzenpolitiker wirft dringende Fragen zur Verhältnismäßigkeit und Prioritätensetzung auf. Während einige diesen Schritt mit der Inflation und den steigenden Lebenshaltungskosten rechtfertigen, bleibt der bittere Beigeschmack: Wer kümmert sich um die, die wirklich kämpfen müssen?
Die Diskussion darüber, wie die EU ihre Mittel einsetzt und wie gerechtfertigt Gehaltserhöhungen in wirtschaftlich angespannten Zeiten sind, wird weiter an Brisanz gewinnen. Bleibt die Frage: Wird die EU auf den wachsenden Unmut reagieren – oder bleibt alles, wie es ist?
PSM.Mediengruppe, Foto Pressebild: Kommissionschefin von der Leyen ©