Erzeugerpreise: Trotz billigerer Energie steigen die Kosten für Lebensmittel deutlich
Rückgang der Erzeugerpreise verlangsamt sich
Berlin. Die deutschen Erzeugerpreise sind im Oktober 2024 erneut gesunken, allerdings in einem abgeschwächten Tempo. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Preise gewerblicher Produkte im Durchschnitt 1,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dies markiert den 16. Monat in Folge, in dem die Erzeugerpreise zurückgingen. Dennoch stiegen sie im Vergleich zum September leicht um 0,2 Prozent, was die Erwartungen von Experten bestätigte.
Erzeugerpreise dienen als wichtiger Indikator für die Verbraucherpreise, da sie die Entwicklung der Produktionskosten vor Eintritt in den Einzelhandel abbilden. Die deutsche Inflationsrate kletterte im Oktober auf 2,0 Prozent, nachdem sie im September mit 1,6 Prozent einen Tiefststand erreicht hatte.
Billigere Energie sorgt für Entlastung
Ein wesentlicher Faktor für den Rückgang der Erzeugerpreise war erneut die Entwicklung der Energiepreise. Diese lagen im Schnitt 5,6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Besonders deutliche Rückgänge gab es bei:
- Kraftstoffen wie Benzin (-12,1 Prozent)
- Leichtem Heizöl (-22,7 Prozent)
- Gas (-10,1 Prozent)
- Strom (-7,3 Prozent)
Ohne die günstige Energie wäre jedoch ein Preisanstieg von 1,3 Prozent verzeichnet worden, was den Einfluss der Energiepreise auf die Gesamtentwicklung unterstreicht.
Lebensmittelpreise steigen: Butter und Süßwaren im Fokus
Während Energie für Entlastung sorgt, treiben gestiegene Lebensmittelpreise die Inflation an. Im Oktober verteuerten sich Nahrungsmittel im Durchschnitt um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders auffällig:
- Butter: +52,9 Prozent
- Süßwaren: +20,1 Prozent
- Kaffee: +7,1 Prozent
Dem gegenüber stehen sinkende Preise für Getreidemehl (-10,7 Prozent) und Schweinefleisch (-5,4 Prozent). Die Preisschocks bei Butter und Süßwaren werfen Fragen auf, da sie Konsumgüter betreffen, die für viele Haushalte zum Alltag gehören.
Was bedeutet das für Verbraucher?
Die Entwicklung der Erzeugerpreise zeigt ein zweigeteiltes Bild: Während billige Energie Verbraucher kurzfristig entlastet, könnten steigende Lebensmittelpreise den Alltag zunehmend belasten. Mit Blick auf die Inflationsrate bleibt abzuwarten, wie sich diese Trends in den kommenden Monaten entwickeln und welche politischen Maßnahmen ergriffen werden könnten, um Verbraucher zu unterstützen.
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PSM.Mediengruppe mit Statistischen Bundesamt, Foto: Butter (Archivbild): Im Vergleich zum vorigen Monat ist Butter knapp doppelt so teuer geworden © IStock