Pleitewelle im Gastgewerbe: Warum Restaurants und Hotels ums Überleben kämpfen
Berlin. Das Gastgewerbe steht in Deutschland zunehmend unter Druck. Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen eine besorgniserregende Entwicklung: Im August 2024 meldeten die Amtsgerichte insgesamt 1.764 Unternehmensinsolvenzen, was einem Anstieg von 13,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Besonders betroffen sind dabei Branchen, die eng mit der Dienstleistungsgesellschaft verknüpft sind.
Verkehr und Gastgewerbe an der Spitze
Mit 9,2 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen führt die Branche Verkehr und Lagerei die Statistik an. Dicht dahinter liegt das Gastgewerbe mit 7,8 Insolvenzen – ein Alarmsignal für Restaurants, Hotels und andere Betriebe in der Hospitality-Branche. Diese Zahlen unterstreichen die Herausforderungen, denen das Gastgewerbe gegenübersteht: steigende Energiekosten, sinkende Konsumbereitschaft und Fachkräftemangel setzen den Unternehmen zu.
Auch sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, wie etwa Zeitarbeitsfirmen, verzeichnen mit 7,3 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen eine hohe Quote, gefolgt vom Baugewerbe mit 7,2 Insolvenzen.
Hohe Forderungen der Gläubiger
Die wirtschaftlichen Schäden sind erheblich: Die Forderungen der Gläubiger aus den gemeldeten Insolvenzen belaufen sich im August auf 2,4 Milliarden Euro, eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den 1,8 Milliarden Euro des Vorjahresmonats. Diese Zahlen zeigen, dass die Insolvenzfälle nicht nur häufiger, sondern auch finanziell schwerwiegender werden.
Warum das Gastgewerbe besonders betroffen ist
Die Gründe für die hohe Insolvenzquote im Gastgewerbe sind vielfältig:
- Steigende Betriebskosten: Energiekosten, Rohstoffe und Lieferkettenprobleme belasten die Margen erheblich.
- Veränderndes Konsumverhalten: Viele Verbraucher geben weniger Geld für Gastronomie aus, sei es durch Inflation oder wirtschaftliche Unsicherheiten.
- Fachkräftemangel: Der Mangel an qualifiziertem Personal erschwert den Betrieb und steigert die Kosten.
Die hohe Dynamik im Insolvenzgeschehen zeigt auch, dass kleinere Betriebe besonders gefährdet sind. Sie verfügen oft über weniger Rücklagen und Flexibilität, um wirtschaftliche Schwankungen abzufedern.
Lösungsansätze: Was jetzt getan werden muss
Um dem Trend entgegenzuwirken, sind gezielte Maßnahmen erforderlich:
- Politische Unterstützung: Förderprogramme und steuerliche Entlastungen könnten helfen, kleinere Unternehmen zu stabilisieren.
- Fachkräfteförderung: Attraktivere Arbeitsbedingungen und Weiterbildungsprogramme könnten den Fachkräftemangel langfristig mindern.
- Digitalisierung und Innovation: Digitalisierung im Gastgewerbe – etwa durch digitale Bestell- und Zahlungssysteme – könnte die Effizienz steigern und Kosten senken.
Fazit: Ein Appell an alle Akteure
Das Gastgewerbe ist ein zentraler Bestandteil der deutschen Wirtschaft und Kultur. Um die Welle der Insolvenzen zu bremsen, müssen Unternehmer, Politik und Gesellschaft gemeinsam Lösungen finden. Ohne effektive Maßnahmen könnten viele Betriebe dauerhaft von der Bildfläche verschwinden, was nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale Folgen hätte.
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PSM.Mediengruppe, Foto: Das Gastgewerbe steht in Deutschland zunehmend unter Druck © PSM