We-Flytour meldet Insolvenz an: Tausende Reisende betroffen – Hilfe und Hintergründe
Heilbronn. Nach etwas mehr als einem Jahr am Markt ist der Reiseveranstalter We-Flytour GmbH zahlungsunfähig. Die plötzliche Insolvenz betrifft Tausende von Reisenden, darunter viele, die sich aktuell im Urlaub befinden. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Situation, die Hintergründe und die Maßnahmen, die Betroffene jetzt ergreifen können.
Hintergrund der Insolvenz
Am Samstag teilte We-Flytour mit, dass ein Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht vorbereitet wird. Alle geplanten Reisen wurden storniert. Der Grund für die Zahlungsunfähigkeit ist laut dem Branchenmagazin Reise vor 9 ein Wechsel des Kreditkartenanbieters. Der bisherige Dienstleister, Get Net, zog sich aus dem Markt zurück, und We-Flytour konnte in zwei Monaten keine funktionierende Alternative etablieren. Dies führte zu einem Liquiditätsengpass und dem Absprung wichtiger Vertriebspartner.
Betroffene Reisende: Was nun?
Der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF), der nach der Thomas-Cook-Pleite 2021 gegründet wurde, ist für die Absicherung von Pauschalreisen zuständig. Laut DRSF befinden sich derzeit rund 1.500 We-Flytour-Kunden, hauptsächlich in der Türkei und Ägypten, auf Reisen. Folgende Maßnahmen wurden ergriffen:
- Sichere Rückkehr oder Fortsetzung des Urlaubs:
Der DRSF arbeitet eng mit Partnern vor Ort zusammen, um betroffenen Reisenden die Rückreise oder eine reibungslose Fortsetzung ihres Urlaubs zu ermöglichen. - Erstattung geleisteter Zahlungen:
Kunden, deren Reisen storniert wurden, können auf die Rückerstattung ihrer Zahlungen zählen. Der DRSF wird betroffene Personen direkt kontaktieren, sobald die Rückholaktionen abgeschlossen sind.
Notfallnummern und Service-Hotline
Für schnelle Hilfe stehen Reisenden folgende Notrufnummern zur Verfügung:
- Türkei:
+90 (0)533 653 35 38
+90 (0)533 613 91 53 - Andere Zielgebiete:
+49 (0)69 9588 4076
Zudem hat der DRSF eine Service-Hotline eingerichtet, die erreichbar ist:
- Montags bis freitags: 8:00–22:00 Uhr
- Samstags und sonntags: 9:00–18:00 Uhr
- Telefonnummer: +49 (0)30 25 89 87 253
Ein weiterer Rückschlag für die Reisebranche
Die Insolvenz von We-Flytour folgt auf prominente Fälle wie Thomas Cook und FTI. Der Markt bleibt angespannt, und die Zahlungsunfähigkeit zeigt, wie anfällig junge Unternehmen für externe Faktoren wie Dienstleisterwechsel sein können. We-Flytour, ein Türkei-Spezialist, war erst im September 2023 von der AAH Management Company S.A. aus Luxemburg gegründet worden und arbeitete eng mit der türkischen We Fly Turizm A.S. zusammen.
Was bedeutet das für die Zukunft der Reisebranche?
Die Insolvenz wirft erneut Fragen zur Stabilität kleinerer Anbieter und der Sicherheit von Kundengeldern auf. Der DRSF hat sich jedoch als effektives Instrument zur Abfederung solcher Krisen bewährt. Betroffene Reisende sollten dennoch aufmerksam bleiben und vor der Buchung auf die Absicherung durch den DRSF achten.
Fazit
Die Insolvenz von We-Flytour stellt Tausende von Reisenden vor große Herausforderungen. Dank des DRSF ist jedoch gewährleistet, dass sowohl Rückreisen als auch Erstattungen zügig bearbeitet werden. Wer Hilfe benötigt, sollte die genannten Notfallnummern und Hotlines kontaktieren. Die Reisebranche wird weiterhin mit Unsicherheiten konfrontiert sein – umso wichtiger ist es, auf verlässliche Anbieter und Sicherheitsmechanismen zu setzen.
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PSM.Mediengruppe, Foto: Strand in der Türkei (Symbolbild): Der Reiseanbieter hatte sich vorwiegend auf Reisen in die Türkei spezialisiert © PSM