Angela Merkels Memoiren: Einblicke in das Leben einer ehemaligen Kanzlerin
Berlin. Angela Merkel, die 16 Jahre lang die Geschicke Deutschlands als Kanzlerin lenkte, hat sich stets bemüht, ihr Privatleben von der Öffentlichkeit fernzuhalten. In ihrem Buch „Freiheit. Erinnerungen 1954 – 2021“ gewährt sie jedoch überraschend persönliche Einblicke, die den Menschen hinter der politischen Ikone greifbarer machen. Auf rund 740 Seiten schildert sie bewegende Anekdoten, prägende Momente und überraschende Facetten ihres Lebens. Eine Auswahl dieser Geschichten zeigt die private Seite einer der einflussreichsten Politikerinnen der Welt.
1. Von der „Bardame“ zur Kanzlerin
Während ihres Physikstudiums in Leipzig sorgte Angela Merkel als Teil einer studentischen Disco-Gruppe für das leibliche Wohl der Gäste: „Für den Verkauf der Getränke war ich zuständig, ich arbeitete also in gewisser Weise als Bardame. Das machte mir viel Freude und brachte auch noch etwas zusätzliches Geld ein.“ Dieser Einblick zeigt die Bodenständigkeit einer Frau, die später höchste politische Ämter bekleidete.
2. Hausbesetzerin wider Willen
Nach ihrer Scheidung 1981 fand Merkel in einer unbewohnten Wohnung in der Berliner Templiner Straße ein neues Zuhause – allerdings zunächst ohne Mietvertrag. Ihre pragmatische Herangehensweise zeigt ihre Entschlossenheit: „Ich zahlte den Mietbetrag, den mir die Nachbarn nannten, direkt an die Kommunale Wohnungsverwaltung und bemühte mich, das Mietverhältnis zu legalisieren.“ Auch in schwierigen Situationen bewies Merkel Tatkraft und Eigeninitiative.
3. Liebe, Wagner und Politik
Über ihren zweiten Ehemann Joachim Sauer schreibt Merkel mit Wärme und Ehrlichkeit: „Wir liebten und lieben beide die Natur und das Reisen.“ Politisch wurde ihre Hochzeit jedoch kritisch beobachtet. „In konservativen Kreisen meiner Partei wurde meine eheähnliche Lebensgemeinschaft seit 1990 immer wieder kritisiert.“ Erst nach dem Machtwechsel 1998 wagten die beiden den Schritt in die Ehe.
4. Bouletten, Suppe und Bärenfleisch
Merkel teilt auch kulinarische Erinnerungen, die einen Blick in ihren Alltag werfen:
- Bouletten zum Amtsbeginn und -ende: Am ersten und letzten Tag ihrer Kanzlerschaft genoss sie Bouletten, Kartoffelsalat und Würstchen – ein symbolisches Ritual des Abschieds.
- Bärenfleisch in Sibirien: Bei einem Treffen mit Wladimir Putin in Tomsk wagte sie sich an ein Bärensteak: „Es schmeckte kräftig und wie Wild.“
- Einfaches Frühstück in der DDR: „Eine Stulle und Muckefuck“ prägten ihre Kindheit im elterlichen Pfarrhaus.
5. Stil und Persönlichkeit: Von farbenfrohen Blazern bis Kayros
Merkel schreibt, dass ihre Vorliebe für farbenfrohe Blazer in ihrer DDR-Vergangenheit wurzelt: „Die offizielle DDR war für mich die Inkarnation der Geschmacklosigkeit.“ Zudem enthüllt sie ihre Bewunderung für die Skulptur „Kayros“, den Gott der günstigen Gelegenheit, die symbolisch für ihren politischen Rückzug steht.
6. Gesundheit und menschliche Grenzen
Eines der am meisten diskutierten Ereignisse ihrer Kanzlerschaft war das Zittern bei öffentlichen Auftritten. Merkel reflektiert nüchtern: „Mein Körper baute Spannungen ab, die er über lange Zeit aufgebaut hatte.“ Diese Offenheit zeigt ihre menschliche Seite und ihren Umgang mit Herausforderungen.
Fazit: Ein Mensch hinter der Macht
Angela Merkels Memoiren sind mehr als nur eine Auflistung politischer Meilensteine. Sie sind ein Porträt einer Frau, die trotz ihrer außergewöhnlichen Karriere nie die Bodenhaftung verloren hat. Mit Geschichten über Bouletten, ihre Leidenschaft für Wagner oder das Zittern in öffentlichen Momenten gibt sie Einblicke, die Nähe schaffen.
Merkels Buch ist nicht nur eine historische Dokumentation, sondern eine Einladung, den Menschen hinter der Kanzlerin neu zu entdecken.
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PSM.Mediengruppe, Foto: Pressefoto: Angela Merkel © Laurence Chaperon/CDU