Neue Erkenntnisse nach DHL-Absturz

Neue Erkenntnisse nach DHL-Absturz

Veröffentlicht von PSM

Absturz einer DHL-Maschine in Vilnius: Erste Analysen und kontroverse Spekulationen

Vilnius. Der Absturz einer DHL-Frachtmaschine am Montag nahe Vilnius sorgt weiterhin für Diskussionen. Während litauische Experten vorläufig technische Probleme als Ursache vermuten, bleibt der Funkverkehr kurz vor dem Unglück ein zentrales Thema. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, und Spekulationen über die genauen Umstände halten an.

Technische Probleme im Fokus

Vilmantas Vitkauskas, Leiter des litauischen Krisenzentrums, betonte am Mittwoch, dass die bisherigen Untersuchungen auf technische Versagen hindeuten. Dies sei jedoch nur eine vorläufige Einschätzung: „Mit zusätzlichen Daten könnten wir unsere Richtung ändern“, erklärte er. Die Black Box, die am Dienstag geborgen wurde, könnte entscheidende Hinweise liefern. Der Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder werden in einem europäischen Partnerland ausgewertet.

Unklare Funkkommunikation und Spekulationen

Ein zentraler Punkt der Diskussion ist der ungewöhnlich holprige Funkverkehr. Aufnahmen zeigen, dass eine Radarlotsin die Freigabe erteilte, auf 4.000 Fuß zu sinken, und Piste 19 des Flughafens Vilnius anzusteuern. Dabei wiederholten die Piloten ungewöhnlich häufig Angaben. Auch kleinere Ungenauigkeiten bei Höhen- und Luftdruckangaben blieben unkommentiert.

Ein Berufspilot vermutet, dass eine undeutliche Aussprache der Frequenznummer durch die Lotsin möglicherweise zu Verwirrung führte. Die „Zwei“ in der Frequenzangabe wurde nicht korrekt verstanden, und danach brach der Funkkontakt ab. Luftfahrtexperte Thomas Borchert hält diese Theorie für „extrem unwahrscheinlich“. Zwar könne der fehlerhafte Frequenzwechsel ein Zeichen für Stress im Cockpit sein, doch ein direkter Zusammenhang mit dem Absturz sei nicht belegt.

Was sagt die Black Box?

Die Black Box könnte klären, ob technische oder menschliche Fehler entscheidend waren. Luftfahrtexperte Cord Schellenberg weist darauf hin, dass Flugunfälle oft durch eine Verkettung von technischen und menschlichen Faktoren verursacht werden. Bisher gibt es keine Hinweise auf Sabotage oder GPS-Störungen, und die Navigationssysteme des Flughafens funktionierten einwandfrei.

Keine Besorgnis an Bord

Nach Aussagen überlebender Besatzungsmitglieder gab es vor dem Absturz keine Anzeichen für Panik oder Rauchentwicklung. Litauens Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas bestätigte diese Berichte. Der Absturz forderte ein Menschenleben, während drei Insassen verletzt überlebten.

Fazit und offene Fragen

Die Untersuchungen konzentrieren sich derzeit auf technische Aspekte und den Funkverkehr. Die Black Box wird entscheidend sein, um die Abläufe der letzten Minuten im Cockpit zu rekonstruieren. Bis dahin bleibt Raum für Spekulationen – von technischer Fehlfunktion bis hin zu menschlichem Versagen. Klar ist: Die Aufklärung wird nicht nur für die Hinterbliebenen, sondern auch für die Luftfahrtindustrie von großer Bedeutung sein.

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Was könnte Ihrer Meinung nach zum Absturz der DHL-Maschine in Vilnius geführt haben? Technisches Versagen, menschliche Fehler oder eine Verkettung beider Faktoren? Teilen Sie Ihre Einschätzungen und diskutieren Sie mit uns in den Kommentaren!

 

PSM.Mediengruppe, Foto: Systembild: DHL-Frachtmaschine © IStock

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