Debatte um Dönerbuden: CDU-Forderung nach Begrenzung sorgt für Kontroversen
Heilbronn. Die CDU sorgt in Wesel (NRW) und Heilbronn (Baden-Württemberg) mit ihrer Forderung nach einer Begrenzung der Anzahl von Dönerbuden, Barbershops und Nagelstudios für hitzige Diskussionen. Während die Partei die Attraktivität der Innenstädte retten möchte, regt sich Widerstand von Gastronomen, Lokalpolitikern und Bürgerinitiativen. Doch die Debatte offenbart ein tiefergehendes Problem.
CDU will “Monokultur” in Innenstädten eindämmen
In Wesel plädiert CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Linz für eine „Lenkung“ der Gewerbeansiedlungen. Die Innenstadt sei durch die Häufung von Dönerläden und ähnlichen Geschäften in ihrer Attraktivität bedroht. „Man kann keine Sportartikel mehr kaufen, es gibt keine Confiserie mehr, keinen Teeladen“, so Linz in der Tagesschau. Mit Vermietern soll gezielt über alternative Nutzungen der Gewerbeflächen gesprochen werden.
Ähnlich argumentiert Thomas Aurich, CDU-Politiker und Gastronom aus Heilbronn. Hier gebe es bereits 20 Dönerläden, 18 Barbershops und 16 Nagelstudios, was laut Aurich „Wildwuchs“ verursache. „Es müssen ja nicht fünf nebeneinander sein“, sagte er gegenüber ZDF heute. Heilbronns CDU will eine explizite Obergrenze einführen, um neue Investoren anzuziehen und die Innenstadt attraktiver zu gestalten.
Gastronomen und Bürger sind gespalten
Ironischerweise unterstützen einige Dönerladen-Betreiber die Forderung. Sie fürchten die zunehmende Konkurrenz und klagen über sinkende Kundenzahlen. Der Dachverband der Hotels und Gaststätten in Baden-Württemberg (Dehoga) hingegen hält die Monokultur nicht für das zentrale Problem. „Die vermehrte Ansiedlung solcher Geschäfte ist ein Symptom politisch gesteuerter Rahmenbedingungen“, erklärt der Verband. Besonders in Städten mit hohem Migrationsanteil – wie Heilbronn, wo 50 % der Bevölkerung Migrationshintergrund haben – seien Dönerläden ein typisches Phänomen.
Juristische Gutachten spalten die Meinung
Der grüne Bürgermeister von Heilbronn lehnt die CDU-Forderung ab und verweist auf ein juristisches Gutachten, das die Einführung einer Obergrenze für unzulässig hält. Eine Bürgerinitiative beauftragte jedoch die Wirtschaftsprüfungsagentur PwC, die zu einem gegenteiligen Ergebnis kam: Eine Obergrenze sei rechtlich umsetzbar.
Auch in Wesel stößt die CDU auf Widerstand. Sozialdemokrat Rafael Lorberg bezeichnet die Forderung als „populistische Symbolpolitik“. Die Dehoga sieht das Hauptproblem in der klassischen Gastronomie: Hohe Auflagen, steigende Kosten und ein verändertes Konsumverhalten machten es Gasthäusern schwer, zu überleben.
Das wahre Problem: Politik und Stadtplanung
Die Diskussion um Dönerbuden lenkt laut Experten vom eigentlichen Problem ab: Die Politik habe es versäumt, die Innenstädte durch gezielte Förderung zu diversifizieren. Leerstände und sinkende Kundenfrequenzen seien kein Resultat der Dönerbuden, sondern mangelnder Innovation und Unterstützung für den Einzelhandel.
Fazit: Stadtentwicklung braucht mehr als Symbolpolitik
Die Forderung nach einer Obergrenze für Dönerläden ist ein hoch emotionales Thema, das Fragen nach Integration, Stadtplanung und Wirtschaftspolitik aufwirft. Während die CDU auf die Attraktivität der Innenstädte abzielt, sieht die Dehoga die Verantwortung bei der Politik. Langfristig könnte eine gezielte Förderung von vielfältigen Geschäftsmodellen sowie Investitionen in Infrastruktur und Kultur die Lösung sein – anstelle von restriktiven Obergrenzen.
- Diskussionsfrage: Wie sollte Ihre Stadt mit der Vielfalt an Geschäften umgehen, um attraktiv zu bleiben?
- Handlungsaufruf: Teilen Sie diesen Artikel und diskutieren Sie mit uns in den Kommentaren, wie Innenstädte der Zukunft aussehen sollten!
PSM.Mediengruppe, Foto: Döner in einem Dönerladen (Symbolbild) © IStock
Die Vernunft sollte vor dem Geschrei eines grünen Bürgermeisters siegen. Seine Argumentation ist unsachlich, nicht nachvollziehbar und klingt sehr stark nach kommunistischer verbaler Gewalt. Genau dessen, was der grüne Politiker den anderen vorwirft, macht er sich doch selber schuldig.
Wo bleibt die Vernunft, wenn sich jemand einen Dönerladen aufbaut, sein ganzes Geld und das von Verwandten darin investiert, und nach einigen Monaten gleich um die Ecke ein sehr ähnlicher oder wogar gleicher Laden aufsperrt? Und wiederum einige Monate später kommt noch ein dritter dazu? Die Menschen werden nicht mehr und nicht noch hungriger nach Döner sein. Es wird vielmehr zu einem Verdrängungswettbewerb kommen. Womöglich setzt sich dann der billigste Laden durch. Am Ende sind alle 3 Ladenbesitzer völlig überschuldet und müssen Insolvenz anmelden.
Die bessere Lösung ist hier tatsächlich, die Anzahl gleicher Läden in direkter Nähe zu limitieren. Der erste bekommt den Vorzug. Davon haben dann alle etwas. Wenn dann ein zweiter Selbständiger hinzukommt, dann soll er notfalls eben dazu gezwungen werden, keinen Döner-, sondern einen anderen Laden aufzumachen. Oder er muss diesen Laden eben in einer Gegend eröffnen, wo es keinen ähnlichen gibt.