Ryanair-Chef greift deutsche Politiker scharf an

Ryanair-Chef greift deutsche Politiker scharf an

Veröffentlicht von PSM

Ryanair-Chef O’Leary rechnet mit Deutschland ab: „Bullshit-Politik“ und radikale Flugplan-Kürzungen

Hamburg. Der Chef von Ryanair, Michael O’Leary, sorgt erneut für Schlagzeilen. In einem Interview kritisierte er die deutsche Luftfahrtpolitik scharf und kündigte drastische Kürzungen im Flugplan für Deutschland an. Mit markigen Worten und Fäkalsprache prangerte er hohe Steuern, ineffiziente Flughäfen und die nach seiner Meinung “dysfunktionale” Luftfahrtinfrastruktur an. Doch was steckt hinter der Kritik? Und was bedeutet das für Deutschlands Luftverkehr?

Schwere Vorwürfe gegen die Politik: „Deutschland ist am Arsch“

In seiner gewohnt provokanten Art attackierte O’Leary die scheidende Bundesregierung und speziell die Grünen. Er sprach von „Bullshit-Lösungen“ und bezeichnete Deutschland als einen der „beschissensten Luftfahrtmärkte in Europa“. Besonders die hohen Steuern und Gebühren von bis zu 58 Euro pro Passagier sieht er als Hauptgrund für die schleppende Erholung des Luftverkehrs nach der Corona-Pandemie.

Die Deutsche Flugsicherung und der BER-Flughafen blieben von seiner Kritik ebenfalls nicht verschont. Der BER sei laut O’Leary „dysfunktional“ und ähnele eher einem „Regionalflughafen“ als einem internationalen Drehkreuz.

Faktencheck: Steuern und ihre Auswirkungen auf die Luftfahrt

Die Kritik an den hohen Abgaben hat Substanz: Laut dem neuen Institut für Luftverkehr in Hamburg kommt Deutschland bei der Erholung des Luftverkehrs langsamer voran als andere Länder. Studienleiter Florian Linke führt dies auf hohe Standortkosten und geringes Wirtschaftswachstum zurück. Besonders regionale Flughäfen leiden unter diesen Bedingungen.

Im Vergleich: Länder wie Italien und Spanien verzeichnen schnellere Wachstumsraten im Luftverkehr, was teilweise auf niedrigere Abgaben und staatliche Förderung zurückzuführen ist.

Ryanair zieht sich aus Deutschland zurück

Angesichts der geringen Erträge plant Ryanair, seine Präsenz in Deutschland weiter zu reduzieren. Bereits ab Ende März 2025 will die Airline die Flughäfen Dortmund, Dresden und Halle/Leipzig nicht mehr bedienen. Weitere Kürzungen im Sommerflugplan 2025 sind angekündigt.

Internationale Dimension: Auch Frankreich und Italien im Fokus

Nicht nur Deutschland steht auf O’Learys Abschussliste. In Frankreich droht Ryanair mit drastischen Kürzungen, sollte die geplante Verdreifachung der Passagiersteuer Realität werden. Auch in Italien hat die Airline Ärger: Dort wurde Ryanair von der Wettbewerbsbehörde verpflichtet, Millionen Euro an Passagiere zurückzuzahlen, die für das Nachholen des Check-ins am Flughafen zu hohe Gebühren entrichten mussten.

Auswirkungen auf die deutsche Luftfahrt

Die Kürzungen von Ryanair treffen vor allem regionale Flughäfen hart, die ohnehin mit geringem Passagieraufkommen kämpfen. Dies könnte langfristig die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Standorte weiter schwächen und den Anschluss an internationale Märkte erschweren.

Fazit: Deutschlands Luftfahrt am Scheideweg

O’Learys harsche Worte spiegeln eine Realität wider, die viele in der Branche bestätigen: Hohe Abgaben, ineffiziente Strukturen und geringe Wachstumsdynamik setzen die deutsche Luftfahrtindustrie unter Druck. Während Ryanair sich weiter zurückzieht, bleibt die Frage offen, ob die Politik reagieren und die Wettbewerbsfähigkeit stärken wird.

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PSM.Mediengruppe, Foto: Eine Ryanair Maschiene in der Luft © IStock

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