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Remondis kauft Grüne-Punkt-Gruppe

Veröffentlicht von PSM.Media

Aufsichtsbehörden müssen Übernahme noch genehmigen

Das Recycling-Unternehmen Remondis kauft die Grüne-Punkt-Gruppe Duales System Deutschland (DSD). Der Kaufvertrag sei am Donnerstag unterzeichnet worden, teilten beide Unternehmen mit. Die Übernahme muss noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Remondis mit Sitz im westfälischen Lünen ist nach eigenen Angaben einer der weltweit größten “Dienstleister für Recycling, Service und Wasser”. DSD ist das marktbeherrschende Unternehmen in Deutschland bei der Entsorgung von Verpackungsabfall. Die Firma sammelt Verkaufsverpackungen und verwertet sie.

Gegründet worden war DSD nach dem Inkrafttreten der Verpackungsverordnung von 1991. Seitdem sind Handel und Unternehmen verpflichtet, Verpackungsmüll zurückzunehmen. Das erledigt das DSD für sie und erhält dafür Lizenzgebühren zur Nutzung des Grünen Punktes.

Die beiden Unternehmen erklärten am Donnerstag, sie reagierten mit dem Kauf auf die “Wachstumschancen, die sich insbesondere im Bereich Verpackungsdesign und Kunststoffrecycling ergeben”. Gemeinsam wollten Remondis und DSD das Recycling für alle Stoffströme optimieren.

Der Verband der kommunalen Unternehmen (VKU) hatte sich im Vorfeld sehr besorgt über den sich abzeichnenden Aufkauf gezeigt. Die Folge der Übernahme könnten demnach höhere Preise sein – am Ende auch für die Verbraucher. In einigen Regionen ist Remondis demnach bereits der einzige Anbieter bei der Sammlung und Sortierung von Verpackungsabfällen, und Monopolisten könnten Preise vorgeben oder diktieren.

Laut VKU teilen sich kommunale und private Firmen die Entsorgung von Restmüll in Deutschland etwa zu gleichen Teilen auf. Bei der Sammlung von Verpackungsmüll haben kommunale Betriebe dagegen nur einen Anteil von geschätzt 25 Prozent – die Sortierung dieses Mülls übernehmen fast ausschließlich private Unternehmen.

 

Quelle: AFP, 27.09.2018, Foto: Plastikabfälle in einer Halle von Remondis, (Quelle: dpa/AFP/Archiv / Marcel Kusch)