Roma-Kultur bekommt Platz in der Mitte Europas Gäste aus Kultur, Politik und Wirtschaft feiern Gründung des Europäischen Roma Instituts für Kunst und Kultur in Berlin

Roma-Kultur bekommt Platz in der Mitte Europas Gäste aus Kultur, Politik und Wirtschaft feiern Gründung des Europäischen Roma Instituts für Kunst und Kultur in Berlin

Veröffentlicht von PSM.Media

Berlin– Von Berlin aus soll zukünftig der kulturelle Auftritt der über 12 Millionen Europäischen Roma gestaltet werden. Das ist der Auftrag des Europäischen Roma Instituts für Kunst und Kultur, dessen Gründung heute mit einem Festakt im Lichthof des Auswärtigen Amts in Berlin gefeiert wurde. Das Institut gibt die Deutungshoheit über die Roma Kultur und Identität in die Hände der Roma und soll so die, oft falsche, Darstellung durch Dritte beenden.

Das Europäische Roma Institut für Kunst und Kultur ist das Resultat einer breit angelegten Initiative von Roma Aktivisten, Akademikern und Künstlern, die sich als Allianz für das Europäische Roma Institut als erstes für dessen Einrichtung stark gemacht haben. Die Allianz wurde zu der treibenden Kraft hinter der Umsetzung der Idee. Nach und nach gewann sie die Unterstützung des Europarats sowie die der Open Society Foundations und ihres Gründers, dem Philanthropen George Soros, der sich schon lange tatkräftig für Roma-Belange einsetzt.

Timea Junghaus, Geschäftsführerin des Instituts: “Das Europäische Roma Institut für Kunst und Kultur wird ein Zentrum der Roma-Selbstentfaltung werden und lang gehegte Vorurteile herausfordern. Wenn man bedenkt, dass nur eines von 10.000 Roma-Werken als Teil einer staatlichen Sammlung dauerhaft ausgestellt wird, erkennt man, wie dringend sich etwas ändern muss.”

An der Gründungsfeier nahmen neben George Soros und Thorbjørn Jagland, Generalsekretär des Europarats auch Michael Roth, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt und Hartmut Koschyk, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten teil. Roth und Koschyk vertreten die Bundesregierung im Kuratorium des Instituts, dem außer Roma Künstlern und Aktivisten auch Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, angehört.

Zur Einrichtung des Instituts sagte Soros: “Die Entwicklung einer stolzen Roma-Identität ist von übergeordneter Wichtigkeit, um tief verwurzelte Feindlichkeit und Rassismus gegen Roma zu überwinden. Das Europäische Roma Institut für Kunst und Kultur wird dabei helfen, die negative Einstellung gegenüber Roma abzulegen und es wird ein Ort für Roma sein, um ihre Kultur, Identität und Selbstwahrnehmung zu erhalten, aufzubauen und weiter zu entwickeln.”

Der Generalsekretär des Europarats fügte hinzu: “Die Eröffnung des Instituts liegt mir seit längerer Zeit sehr am Herzen. Wir müssen weiter gegen die Diskriminierung von Roma kämpfen, und gleichzeitig ihren Beitrag zur Europäischen Kultur anerkennen und würdigen – ein Beitrag auf den sie stolz sein können. Das ist genau das Ziel des Europäischen Roma Instituts für Kunst und Kultur.”

Das Institut wird das vielfältige kulturelle und künstlerische Erbe der Roma dokumentieren und für die zahlreichen Roma-Organisationen und Kulturaktivisten, neue Gelegenheiten zum Austausch schaffen.

Michael Roth, Staatsminister für Europa, versprach, dass Deutschland dem Projekt ein guter Gastgeber sein werde: “Das Europäische Roma Institut hat die volle Unterstützung der Bundesregierung – wir sind fest entschlossen, gegen die Vorurteile zu kämpfen, mit denen Roma europaweit noch immer konfrontiert werden. Ich bin erfreut, dass das Institut seinen Hauptsitz in Berlin haben wird – einer kulturell lebendigen Stadt im Herzen eines demokratischen und freien Europas. Die Kulturprojekte des Instituts werden helfen, Stereotypen zu überwinden, sie werden Menschen zusammenbringen und Brücken zwischen den unterschiedlichen Ethnien und Kulturen bauen.”

Im Herbst wird das Europäische Roma Institut für Kunst und Kultur seine Arbeit im zentralen Berlin aufnehmen. Anschließend wird es einen europaweiten Aufruf zur Mitgliedschaft starten und in die Detailplanung für die ersten Kunst- und Kulturevents gehen.

(ots)