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Moderna prescht mit einem neuen Covid-19-Impfstoff vor

Veröffentlicht von PSM.Media

Neuer Moderna-Booster im Spätsommer?

Moderna hat die erste Studie zu ihrem Omicron-Booster vorgelegt. Der Konzern hofft auf eine Zulassung im Spätsommer. Die Daten sind allerdings äußerst schwach. 

Am Mittwoch veröffentlichte Moderna erste Daten zum neuen Omicron-Booster. Man will nun die Zulassung in den USA beantragen. Laut Angaben des Konzerns, sei der neue mRNA-Impfstoff der führende Aspirant für eine Herbstimpfung.

Der neue Omicron-Booster

Doch schon die neue „Erfolgsmeldung“ würde mit verdrehten Daten daherkommen, die nur „leichtgläubige Reporter“ glauben könnten, meint Alex Berenson, der ehemalige New York Times Journalist.

Während Moderna behauptet, dass der neue Impfstoff mehr Antikörper gegen Omicron produziert, zeigt die Studie eigentlich, dass der Omicron-Booster „nicht sehr gut“ wirke, sagt er. Auch nach einem Omicron-Booster erreicht man nicht die Höhe der Antikörper, die man gegen frühere Varianten erreicht hatte. Zudem handelt es bei Omicron bekanntlich um eine weit schwächere Variante.

Das Argument von Moderna ist aber, dass der Omicron-Booster mehr Antikörper gegen Omicron produziert als der aktuelle Moderna-Booster. Damit will man offenbar durchkommen. Es stimmt auch, doch dass der aktuelle Booster nur maximal ein paar Wochen eine Wirkung gegen Omicron zeigt, wird nicht erwähnt. Auch, dass es Hinweise gibt, dass man sich sogar eher mit Omicron infiziert, wenn man geimpft ist, bleibt außen vor.

Kurz und bündig fasst Berenson die Ergebnisse zusammen: „Der Omicron-Booster wirkt also geringfügig besser gegen Omicron als der ursprüngliche Booster – der sehr schnell überhaupt nicht mehr wirkt.“

Das ist also die Erfolgsdefinition der „Supermedizin“ (Der Spiegel) mRNA-Spritze. Oder wie es die „Washington Post“ sagt: „Vorläufige Daten, die das Unternehmen am Mittwoch veröffentlichte, zeigten, dass der gegen das Omicron-Virus gerichtete Booster-Kandidat im Vergleich zum bestehenden Impfstoff 1,75-mal so viele neutralisierende Antikörper gegen die Version des Omicron-Virus, die im Winter zirkulierte und als BA.1 bekannt ist, produziert.“

Zweifel

Was der Omicron-Booster auch bedeuteten wird: Das Impfabo geht weiter. Nach ein paar Wochen zusätzlichen und fragwürdigen Schutz, steht man wieder bei null und die Politik darf erneut zur Spritze bitten.

Noch einmal Berenson: „Die variantenspezifische Auffrischungsimpfung ändert nichts an dem grundlegenden Problem der mRNA-Impfungen, dass die von ihnen erzeugten überdurchschnittlich hohen Antikörperspiegel fast sofort abklingen, während sie eine breitere Immunreaktion behindern.“

Dass Moderna eine Zulassung von der FDA (und in weiterer Folge dann auch von der EMA) erhält, muss man wohl erwarten. Auch wenn medial nicht mehr so einheitlich gejubelt wird wie noch vor einem Jahr.

So schreibt die „New York Times“ etwa im Bericht über die Studie, dass sich „viele Experten“ Sorgen machen, „dass sich das Virus so schnell weiterentwickelt, dass es die Fähigkeit zur Modifizierung von Impfstoffen übersteigt.“ Und wenn die „Times“ einmal skeptisch wird, dann sollte auch der „Spiegel“ einsehen können, dass die „Supermedizin“ doch nicht so großartig ist.

Dagegen hat der Präsident von Moderna, Stephen Hoge, einzuwenden: „Wir sind ziemlich zuversichtlich, dass dieser Impfstoff auch gegen die Familie der Omicron-Subvarianten einen Nutzen bringen wird.“ Man hofft auf eine Zulassung im Spätsommer. Auch Biontech schläft nicht und wird bald selbst Daten zu ihrem Omicron-Booster vorlegen.

Dieser Beutrag erschien zuvor hier.

 

Thomas Oysmüller/TKP, Foto: Systembild für Impfung © IStock