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UNO beklagt Menschenhandel

Veröffentlicht von PSM.Media

Opfer werden häufig sexuell ausgebeutet oder zu Arbeit gezwungen

Illegaler Menschenhandel bleibt nach Angaben der Vereinten Nationen häufig immer noch ungestraft. Für Menschenhändler gebe es weltweit immer noch “enorme Gegenden der Straflosigkeit”, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNO DC). In vielen Ländern in Afrika und im Nahen Osten sei die Zahl der Verurteilungen zwar gestiegen, allerdings sei die Gesamtzahl “sehr niedrig”. “Es scheint, dass es für Menschenhändler kaum ein Risiko gibt, vor Gericht zu kommen.”

Laut UNODC wurden im Jahr 2016 knapp 25.000 Opfer von Menschenhandel registriert. Das seien gut 10.000 mehr als im Jahr 2011. Der Bericht weist jedoch darauf hin, dass der Anstieg darauf zurückzuführen sein könnte, dass Opfer besser erkannt würden, als dass die Zahl der Fälle angestiegen sei.

Knapp die Hälfte der Opfer sind demnach Frauen, weitere 23 Prozent Mädchen. Der häufigste Grund für Menschenhandel ist laut UNODC sexuelle Ausbeutung. Dies sei bei 59 Prozent der im Jahr 2016 registrierten Opfer der Fall. Ein Drittel der Betroffenen sei Opfer von Zwangsarbeit gewesen, vor allem in afrikanischen Ländern südlich der Sahara und im Nahen Osten.

Hinter Menschenhandel steckt laut UNODC aber auch Organhandel. Zwischen 2014 und 2017 seien 100 Fälle gemeldet worden, in denen Menschen Organe entnommen wurden. Sie seien vor allem im Nahen Osten und in Nordafrika gemeldet worden, einige Fälle seien aber auch in Europa, Zentral- und Südamerika registriert worden.

Vielfach steckten die Menschenhändler mit medizinischem Personal unter einer Decke und machten sich “korrupte und betrügerische Praktiken” zunutze, heißt es in dem UNODC-Bericht weiter. Zudem nutzten sie die “enorme Verletzlichkeit” ihrer Opfer aus, in dem sie beispielsweise Menschen in Flüchtlingslagern mit “falschen Versprechungen zu Geldzahlungen oder einer sicheren Unterkunft” anlockten.

 

Quelle: AFP, 07.01.2019, Foto: Am Rande einer Razzia gegen Menschenhandel in Thailand, Quelle: AFP/Archiv / Madaree TOHLALA