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Handelsabkommen- Leben nach dem Brexit

Veröffentlicht von PSM.Media

London und Washington starten Gespräche über Handelsbeziehungen nach dem Brexit

Drei Monate nach dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union haben die Verhandlungen über die zukünftigen Beziehungen des Vereinigten Königreichs mit den USA begonnen. Jeweils hundert Unterhändler beider Seiten sollten am Dienstag erstmals in einer Videokonferenz zusammenkommen. Die erste Verhandlungsrunde soll nach Angaben aus Regierungskreisen zwei Wochen dauern. Die britische Regierung hofft, in den Gesprächen ein Freihandelsabkommen aushandeln zu können.

In der ersten Verhandlungsrunde soll es den Angaben zufolge unter anderem um den Handel von Waren und Dienstleistungen gehen sowie um Investitionsbeziehungen gehen. Jeweils alle sechs Wochen soll demnach eine neue Verhandlungsrunde beginnen.

Der US-Botschafter in Großbritannien, Woody Johnson, sagte, ein Handelsvertrag zwischen den beiden Ländern werde die Wirtschaft “in Fahrt bringen, nachdem wir das Coronavirus besiegt haben”.

Auch britische Regierungsvertreter gaben sich zuversichtlich. “Die USA sind unser größter Handelspartner und die Verstärkung des transatlantischen Handels kann unseren Volkswirtschaften helfen, nach der wirtschaftlichen Herausforderung durch das Coronavirus wieder auf die Beine zu kommen”, erklärte Großbritanniens Handelsstaatssekretärin, Liz Truss, die die erste Verhandlungsrunde gemeinsam mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer eröffnen sollte.

Das Handelsvolumen zwischen den USA und Großbritannien lag im vergangenen Jahr bei 220,9 Milliarden Pfund (252,6 Milliarden Euro). Ein Freihandelsabkommen könnte das Volumen nach Einschätzung der britischen Regierung langfristig um zusätzliche 15,3 Milliarden Pfund vergrößern.

Großbritannien war am 31. Januar aus der EU ausgetreten. In der Übergangsphase bis Jahresende bleibt das Land noch im EU-Binnenmarkt und in der Zollunion. In dieser Zeit wollen beide Seiten ein neues Handelsabkommen vereinbaren. Die jüngsten Gespräche zwischen London und Brüssel gingen am 24. April jedoch ohne größere Fortschritte zu Ende.

 

AFP, 05.05.2020, Foto: Donald Trump und Boris Johnson © POOL/AFP / PETER NICHOLLS